Lyrikhotel Eins
Carl-Christian Elze (Leipzig) & Ulrike Draesner (Berlin, Leipzig)
Der erste Abend unserer Reihe gehört dem Leipziger Carl-Christian Elze und der von ihm eingeladenen Gastautorin Ulrike Draesner. Seit Draesner 2018 als ÂProÂfessorin ans Deutsche Literaturinstitut berufen wurde, hat sie mehr als einen Koffer in Leipzig. Ihren Gastgeber kennt und schätzt sie seit langem: Als Draesner 2014 mit dem Cuxhavener Joachim-Ringelnatz-Preis fĂĽr Lyrik ausgezeichnet wurde, wählte sie fĂĽr den Förderpreis Carl-Christian Elze, „der die Tiere und die Verse kennt, uns mit zärtlicher Ironie berĂĽhrt, kundig nach unseren Körpern fragt“.
Das Lyrikhotel gastiert im Laden der Möbelkooperative SĂĽd, dessen Inhaber Designklassiker, Vintage-Möbel und Lampen aus den 50er, 60er und 70er Jahren anÂÂbieten – zur Feier des Tages heute sicher auch das ein oder andere gekĂĽhlte Getränk.
Lyrikhotel
„Mein GefĂĽhl sagt mir, dass ich sowieso eines Tages ein eigenes Hotel fĂĽhre. Von mir aus auch erst mal ein ÂHostel. Oder eine Pension fĂĽr verarmte Dichter*innen. Ein Gnadenlyrikhotel. Es wird gut werden.“
Martina Hefter, Facebook, 22. Juni 2018
Der Impuls zu dieser Reihe verdankt sich einem in schöner Regelmäßigkeit wiederkehrenden Topos im Gespräch mit der Dichterin und Performerin Martina Hefter. Martina Hefter ist buchstäblich in einem Hotel aufgewachsen, in einem Touristenort im Allgäu; Ferien- und Nebenjobs suchte sie sich oft im Hotelgewerbe. Heute ist sie allenfalls Hotelierin auf Zeit, wenn sie, gemeinsam mit ihrem Mann, dessen Vater eine Pension auf Rügen betrieb, zur Leipziger Buchmesse im März Freunde beherbergt – natürlich gratis und mit großem Frühstücksbuffet am Sonntagmorgen.
Was lag näher, als den Gedanken der temporären Dichter-WG aufzugreifen? Wir haben vier renommierte Leipziger Autorinnen und Autoren gebeten, sich fĂĽr je einen Abend eine besonders geschätzte Kollegin, einen Kollegen aus dem deutschsprachigen Raum einzuladen. Keine Moderation, keine thematischen Vorgaben, alles ist erlaubt! Wir freuen uns auf vier spannende Paarungen, auf Lesung, Gespräch, ĂĽberraschende Interaktion und die Magie der Worte. BĂĽhne fĂĽr diese auĂźergewöhnÂlichen Begegnungen sind ganz besondere Räume:
Der Laden der Möbelkooperative Süd, die Lobby des Hostels Blauer Stern und eine Künstler-Wohnung in der Alten Post Lindenau, die für einen Abend zum Salon wird. Gemeinsam lesen, reden, feiern: Im Lyrikhotel geht es so lebendig zu wie in der Welt der Literatur.